Jugendhilfeausschuss vom 04.03.2021

Jugendhilfeausschuss am 04.03.2021 17:00 Uhr bis 18:30 Uhr

Aufgrund einer wichtigen Abstimmung für die Finanzierung der Kindertagesbetreuungsangebote durfte und musste der Jugendhilfeausschuss trotz Corona tagen. Damit wir nicht nur für fünf Minuten ins Schulzentrum Holthausen fahren mussten, wurde die Tagesordnung um einige weitere Punkte ergänzt. Zu Zeiten von Corona ein absolut verständlicher Vorgang.
Die ersten Punkte der Tagesordnung waren wieder schnell abgearbeitet. Die Schriftführung wurde bestellt, Anfragen von EinwohnerInnen gab es keine und auch die Verpflichtung der neuen Mitglieder des Ausschusses dauerte nicht lange.
Wie immer durfte anschließend das Jugendparlament seine Arbeit vorstellen.

Der vierte Tagesordnungspunkt war die Finanzierung der Kindertagesbetreuungsangebote im Kindergartenjahr 2021/22. Hier wurde kurz auf die Gruppenformen und Betreuungszeiten eingegangen, wobei meine Frage nach der aktuellen freien Anzahl der Betreuungsplätze in der Kindertagespflege nicht beantwortet wurde, weil da vieles im Fluss sei. Ich werde da am Ball bleiben und immer wieder nachhaken. Unzufrieden war ich auch mit der Antwort auf die Frage, ob Hattingen eher am oberen Ende der Personalkraftstundenzahl für die Betreuung stehe oder eher an der Mindestanzahl der Fachkraftstunden. Wie fast zu erwarten war stehen wir eher bei der Mindestanzahl, was auch am Fachkräftemangel liegt. Der Beschluss war anschließend einstimmig und die Gruppenformen und Betreuungszeiten wurden wie geplant festgesetzt.

Interessanter wurde es bei der Ausbauplanung zur Erfüllung des Rechtsanspruches auf einen Kindergartenplatz ab 01.08.2021. Hier hat die Stadt durch Verlängerung der Not-KiTas, Anfragen bei Trägern für eine Überbelegung und einem sehr kleinen Puffer das Ziel erreicht. Es gibt insgesamt sechs (6) Plätze Puffer und man ist damit sehr zufrieden. Auch die cDU lobte das Ergebnis. Die Auswertung erfolgte laut Verwaltung im November und nahm den Verlauf des letzten Jahres in den Blick und man versuchte eine Prognose. Von dieser Prognose ist man überzeugt und man denkt, dass die sechs Plätze Puffer ausreichen werden. Unser Einwurf, dass man auch Neubauten und Zuzüge einplanen sollte, wurde aufgenommen und zukünftig sollen bei allen Bauvorhaben diese Punkte mit erörtert werden. Herr Tacke wies darauf hin, dass die Vorlaufzeit leider immer von den Geburten überholt wird. Eine interessante Frage gab es noch zum Übergang aus der Notbetreuung in die Normalbetreuung. Hier gab es in einer Not-KiTa einen passenden Vertrag, die Eltern der anderen Not-KiTa wurden durch das Landesjugendamt vor vollendete Tatsachen gestellt.
Der nächste Tagesordnungspunkt befasste sich mit dem Sachstand zur Schulsozialarbeit in Hattingen.

Die Schulen werden dabei von der Stadt unterstützt und es gibt eine städtische Stelle für die Koordinierung für den Austausch mit und Fortbildungen an Schulen. Diese Stelle ermöglicht gleichzeitig noch zwei weitere Stellen an den Schulen. Die Schulen selbst melden große Probleme bei den SchülerInnen durch Corona. Die Grundschule in Niederwenigern verzichtete vor einiger Zeit auf einige Stunden Schulsozialarbeit, hier sollte die Stadt noch einmal nachhaken.

Vor dem siebten Tagesordnungspunkt gab es von Herrn Tacke noch einen Einwurf wegen eines offenen Briefes an den Jugendhilfeausschuss, in dem haltlose Vorwürfe über das Jugendamt in die Öffentlichkeit getragen wurde und noch wird. Herr Tacke bot sich an, diese Vorwürfe zu besprechen und aufzuklären. Es gab keine Fragen dazu und den offenen Brief hatten auch nicht alle gelesen oder gar erhalten.
Der siebte und letzte Tagesordnungspunkt war die Vorstellung des Allgemeinen Sozialen Dienstes. Seit dem 01.11.2020 wird dieser Fachbereich von Herrn Leopold geführt und mittlerweile gibt es 13 MitarbeiterInnen. Diese beschäftigen sich unter anderem mit Vormundschaften, Betreuung von Kindern, Adoptionen und der Jugendgerichtshilfe. Dabei ist die Betreuung von Kindern und Familien in Bezirke aufgeteilt.
Zur Einarbeitung der neuen Mitarbeiter wird aktuell ein Handbuch verwendet und ein Mentorenprogramm zur Begleitung durchgeführt.

Herr Leopold äußerte sich auch zum Antrag auf Hilfe und nannte den Antrag einfach, eben weil er formlos sei und die anschließenden Unterlagen werden gemeinsam ausgefüllt, wenn nötig. Hier gab es im Anschluss viel Kritik, denn so einfach scheint der Antrag nicht zu sein, zumindest gibt es viele Fragen von KundInnen diesbezüglich an Schulen und Trägern.
Es gab einige Detailfragen zur Arbeit im Fachbereich beim Umgang mit neuen Gesetzen, zu den Bezirken, der Erreichbarkeit, zu den externen Trägern und allgemein zur Arbeit während der Pandemie. Interessant waren die Antwort zur Erreichbarkeit und die Arbeit während der Pandemie. Gerade die Erreichbarkeit soll immer mal wieder zu Problemen geführt haben. Mit den neuen MitarbeiterInnen und einer Notfallnummer, ist diese Erreichbarkeit aber nun sichergestellt. Schulen und Träger sollen die aktuellen Nummern bekommen, eine Veröffentlichung ist nicht vorgesehen.
Die Arbeit während der Pandemie lief weiter, die Zahlen sind aber rückläufig.

Interessant war der Exkurs zur Fluktuation im Jugendamt. Eine hohe Fluktuation ist Standard und alles andere die Ausnahme. Wer länger als 8-12 Monate bleibt, bleibt bis er abgeworben wird oder für immer. Die Gründe sind vielfältig und in den einzelnen Fällen nie dramatisch. Viele haben private Gründe, anderen ist die Aufgabenbreite zu komplex.